In der vergangenen Woche ist in der Brandenburgliga der Männer einiges passiert. Meine Aufgabe ist es nun die ganzen Geschehnisse in chronologischer Reihenfolge für euch Leser*innen aufzuarbeiten.
Fangen wir beim letzten Heimspiel an, wo wir die männliche Vertretung der Mannschaft aus Bad Freienwalde, in der heimischen Halle im Steinweg, begrüßten durften. Ein Sieg für unsere HSG musste her, um dann im letzten Heimspiel gegen Wildau sich die Meisterkrone verdienen zu können.
Das Spiel prägten Kampf und Fehlwürfe (5 verworfene 7m). Eine Leistung, die einem Spitzenreiter nicht wirklich ebenbürtig war. Also einigte man sich auf ein Unentschieden und forcierte ein spektakuläres Saisonfinale am letzten Spieltag in Lübbenau, wo Erster und Zweiter den Titel unter sich aus machen sollten.
Doch es kam alles anders.
Am Montag nach dem Training wurde es unruhig. Es wurde viel getuschelt und Telefonate in düsteren Ecken abgehalten. Spekulationen wurden laut, dass Lübbenau 2 Punkte aberkannt werden sollen, welche sich im Laufe der Woche bestätigten. Also sollte unsere HSG eine erneute Chance auf eine vorzeitige Meisterschaft im letzten Heimspiel bekommen. Dass der Weg zum Titel am grünen Tisch geebnet wurde, dürfte wirklich nur die wenigsten wundern, dass man dort gut vernetzt ist, hat man in der Vergangenheit schon öfter bewiesen. An dieser Stelle kurzer Gruß an unsere Freunde aus Potsdam.
Aber dass man diese Saison erneut den Weg wagte, ist für viele bestimmt ein Rätsel. Vor allem, da die Mannschaft mit dem Spiel gegen Bad Freienwalde ein klares Zeichen für ein Saisonfinale am letzten Spieltag gesetzt hatte. Ob die Vereinsleitung oder gar Sponsoren am Ende für diesen Schritt verantwortlich waren, wird wohl immer ein Geheimnis bleiben.
Ich möchte nur kurz anbringen, dass in der letzten Zeit die Stimmen um Coach Höfert immer lauter wurden. Auf der einen Seite wurde tüchtig am Stuhl des Cheftrainers gesägt und auf der anderen wurden Lobeshymnen, wie Erfolgscoach oder Meistertrainer, verteilt. Zu bewerten, ob das Leben in diesem Zwiespalt einen Menschen zu so einer Handlung bewegen kann, möchte ich an dieser Stelle den Leser*innen überlassen.
Alle Spekulationen zur Seite, das Resultat ist, dass unsere 1. Männer im letzten Heimspiel gegen den HSV Wildau 1950 sich zum Meister der Brandenburgliga krönen kann.
Durch das neu gesetzte Ziel, nun doch vorzeitig Meister zu werden, versammelte man sich am 11.05.2024 in der heimischen Steinweg-Halle, um endgültig den Deckel drauf zu machen. Den Jungs war dieses Ziel auch klar bewusst und man ging konzentriert in die Erwärmung. Es war alles für eine Meisterfeier angerichtet, der Pokal war da, das Bier stand kalt und auch ohne Sponsoring haben die Jungs vom Cocktailboten ein kleines Präsent in der Kabine positioniert, Danke. Vor dem Spiel erhielten unsere männliche D-Jugend und auch unsere zweite Frauen ihre Ehrungen für den Titelgewinn. An dieser Stelle Glückwunsch an euch, sehr geil!
Ob das ganze drumherum Auswirkungen auf unsere 1. Männer hatte, kann ich hier nicht sagen, müsste man die Spieler persönlich Fragen. Denn obwohl die Aufforderung von Coach Höfert: „Jetzt guckt nochmal jeder in die Hose, ob die Eier da sind!“ (wundert mich nicht, dass der in der Kritik steht) folgegeleistet wurde, starteten unsere Jungs sehr verhalten. Bis zur 20. Minute konnte sich niemand absetzten und beim Stand von 8:8 folgte eine sehr sehr unglückliche Zeitstrafe für unseren Außen mit der Nummer 17, Sven Scherfenberg. Danach wurden die Gäste aus Wildau bissiger und konnte sich nach und nach weiter absetzen und gingen mit einer 15:12 Führung in die Pause.
Im Mittelpunkt der Halbzeitansprache standen vor allem die Emotionen und dass man nun endlich den Kampf annehmen müsse. Genau das machten unsere Jungs dann auch und die hatten dabei so viel Spaß, dass man gleich zweimal einen 3 Tore Rückstand auszugleichen wusste. In der 55. Minute folgte die Einwechselung von Dorian Dieter, der entweder aus der Spätschicht oder Mallorca kam, aber egal woher er kam, er ging rein und holte eine Zweiminuten Zeitstrafe heraus, wodurch die Wende eingeläutet wurde und die Führung unserer 1. Männer kurz darauffolgte.
Dori sollte aber nicht allein im Rampenlicht der Crunchtime stehen und so drängte sich Johann „Johnny“ Bartels in den Vordergrund. Bartels, der bis dahin ein sehr gutes Spiel gemacht hatte, hatte bei einer Spielzeit von 58:48 die Chance durch einen 7m auf eine zwei Tore Führung zu stellen und damit den Sieg zu sichern. Begleitet von Johnny Chören trat er an und sorgte für den dritten verworfenen 7m. Es folgte ein Wildauer Tor und der Abpfiff.
Endstand 27:27!
Unsicherheit bei der HSG. Reicht ein Unentschieden? Bei Wildau hingegen Jubel, denen reichte das Unentschieden für den Klassenerhalt. Glückwunsch an die Gäste, aber Johnny da kannst du vielleicht noch was aushandeln.
Aber auch für unsere Männer folgte schnell Gewissheit. Ja ein Unentschieden reicht!
Wir sind Meister!
Der Jubel viel erstmals verhalten aus aber folgte dann doch noch und auch sehr ausgiebig. Coach Höfert hat den Pokal schnell eingetütet und von zwei Bodyguards nach Hause geleiten lassen (muss ich noch was sagen?). Die Jungs waren glücklich mit ihren goldenen Medaillen und verkündeten stolz: „Die nehme ich nie wieder ab.“, das hat in einigen Fällen dann einfach die Schwerkraft übernommen.
Aber egal unter welchen Bedingungen der Titelerfolg vonstatten ging, am Ende ist die HSG der verdiente Meister der Brandenburgliga.
Danke an die Fans, Familien, Freunde und Sponsoren für die Unterstützung. Die Spiele waren nicht immer schön, aber am Ende meisterlich.