Unnötige, aber verdiente 21:20 Niederlage

19 Nov 2018 | Aktuelles 1.Männer

Die bis dato ungeschlagene HSG Teltow/Ruhlsdorf fuhr stark ersatzgeschwächt zur zweiten Vertretung des Grünheider SV. Der Aufsteiger hatte zu diesem Zeitpunkt vier Punkte.
Neben Enrico Bolduan (Achillessehnenriss) fehlten Sascha Klimczak, Baptiste Combaluzier, Matthias Petsch und Philipp Brummwinkel. Somit bekam „Team jung“ die Chance sich zu beweisen. Alexander Urban und Matthias Juknat standen ihnen dabei zur Seite.
Die Gäste werden sich vorwerfen lassen müssen, bereits in den Anfangsminuten den berühmten Hebel nicht umgelegt zu haben. Den finden übrigens die wenigsten Handball-Mannschaften auf der Welt, egal in welcher Liga. Zu ängstlich, unkonzentriert und nicht konsequent genug agierte der Rückraum um Moritz Dettmer (Rückraum rechts), Nils Knyrim (Rückraum links) und Maxim Koch (Rückraum mitte).
Aber auch die Grünheider hatten ihre Schwierigkeiten im Angriff, denn wenigstens die Abwehr von Teltow stand vernünftig. So zeigte die Anzeigetafel nach zwölf Minuten ein Zwischenstand von 4:0 (!) für die Hausherren. Als der Rückraum umgestellt wurde, konnten Florian Knetsch und Matthias Juknat für mehr Zug zum Tor sorgen, auch wenn weiterhin insgesamt wenig Tore fielen. Das lag unter anderem an beiden Abwehrreihen, aber auch an den Leistungen der beiden Torhüter Rainer Bache für Teltow und Paul Prax für Grünheide.
Zum Ende der ersten Halbzeit schien Teltow das Spiel in den Griff zu bekommen und ging mit einer 10:11 Führung in die Pause, in der man sich vornahm vieles besser zu machen. Das gelang nicht. In der 36. Minute erzielte Nico Buschke das erste Teltower Tor in der zweiten Halbzeit zum 14:12 aus Sicht der Hausherren. Zahlreiche Fehlabspiele, unsichere Würfe und wenig Selbstvertrauen sorgten dafür, dass Grünheide nun sogar auf 16:12 und 18:14 davonziehen konnte.
Selbst eine zwischenzeitliche Aufholjagd zum 19:19 (54. Minute) sollte am Ende nicht reichen. Die erste Niederlage war perfekt, und letztlich sogar verdient. Grünheide nahm sein Herz in beide Hände und packte die Gelegenheit beim Schopf, die dezimierten Gäste zu schlagen.
Das Spiel war ein Paradebeispiel dafür, was passiert, wenn man glaubt, eine Mannschaft im Vorbeigehen zu schlagen. Es zeigt sich auch, dass ein junger Rückraum feste Anker braucht, die in den engen Situationen die Entscheidungen treffen und Sicherheit geben.
Wie weiter? Mund abputzen und einfach weitermachen. Der Umbruch der HSG Teltow/Ruhlsdorf beginnt, und es ist nicht ungewöhlich, dass anfangs einiges an Lehrgeld zu zahlen ist. Mit den Erfolgserlebnissen wird auch das Selbstvertrauen wieder wachsen.