Angstgegner SV Bad Freienwalde?

20 Feb 2018 | Aktuelles 1.Männer

Vorab: Die Gäste aus Bad Freienwalde haben verdient gewonnen.

Der Gastgeber von der HSG Teltow/Ruhlsdorf hat unverdient verloren.

Warum die Männer der HSG Teltow/Ruhlsdorf ausgerechnet gegen den SV Bad Freienwalde die meisten technischen Fehler macht, ist nicht bekannt. Sowohl in den beiden Auswärtsspielen als auch in den beiden Heimspielen glänzten die Spieler um Trainer Gregor Höfert nicht mit der gewohnten Ballsicherheit und Ruhe. Sicher, in Bad Freienwalde herrscht eine für die Verhältnisse in der Brandenburgliga herausragende Stimmung. Auch die meisten Auswärtsspiele werden für die Männer aus der Kurstadt zum Heimspiel. So auch am vergangenen Samstag.

Fehlten beim Heimspiel in der letzten Saison noch Bolduan, Brummwinkel und Urban, konnte Trainer Höfert nun aus dem Vollen schöpfen. Dennoch fand die Abwehr nicht zur gewohnten Härte und Einstellung, und auch im Angriff lief es nicht wirklich rund. Ungewohnt ängstlich und zögerlich agierten die Hausherren sowohl vorne als auch hinten.

Die Gäste trafen zunächst alles oder behielten zumindest den Ball. Der SV Bad Freienwalde ist eine der wenigen Mannschaften in der Brandenburgliga, die taktisch sehr diszipliniert agieren. Das hatte alles Hand und Fuß und einen Krause, der das Spiel in den ersten 20 Minuten der ersten Halbzeit an sich riss, bzw. an sich reißen durfte. Entweder er verwandelte selbst oder spielte den Kreisläufer an, den Teltow in der ersten Halbzeit nicht in den Griff bekam. Ursächlich waren fehlende Absprachen, unzureichendes Verschieben, und zum Teil auch mangelnde Bereitschaft zusammen hart zu verteidigen. Folgerichtig und verdient stand es über die Stationen 1:4 und 2:7 nach 13 Spielminuten 6:10 für die Kurstädter. Den Hausherren gelang es nun zumindest im Angriff an die eigene Stärke der letzten Spiele anzuknüpfen. In der Abwehr ließ man die Torhüter Kevin Moritz und Neuzugang Matthias Petsch zu oft allein. Ergebnis dieser aus Zuschauersicht unterhaltsamen ersten Halbzeit: 18:18. Schiedsrichter waren auch da, aber zu ihnen später.

In der zweiten Halbzeit meinten die Zuschauer Teltow dann endlich auf der Siegerstraße zu sehen. Der Angriff der Gäste wurde harmlos, die nun aggressive Abwehr nahm Christian Krause in Manndeckung. Seine Mitspieler konnten nur noch vereinzelt Akzente setzen. Über die Zwischenstation 23:20 (35. Spielminute) ging es in eine packende Schlussphase. Während die Gastgeber nun konsequent mit einem oder zwei Toren in Führung lagen, hatten die Gäste Probleme zum Torerfolg zu kommen. Teltow muss sich an dieser Stelle den Vorwurf gefallen lassen, den Sack nicht konsequenter zugemacht zu haben.

Die letzten zehn Spielminuten gehörten den Gästen. Sie erarbeiteten sich aus einem 30:28 Rückstand eine 30:32 Führung (Spielminute 50 bis 53), die sie konsequent verteidigten. Spannend wurde es dennoch als der Gastgeber innerhalb von zwei Minuten von 32:35 auf 34:35 (58. Minute) verkürzen konnte und sogar nach Ballgewinn die Chance auf ein Unentschieden hatte, die letztlich aber vereitelt wurde. Die Gäste konnten mit ihrem letzten Angriff und nach einem robust gewonnenen Abpraller zum 34:36 verwandeln (Minute: 59:19).

An dieser Stelle kurz ein paar Sätze zu den Schiedsrichtern: Nach einer Niederlage macht es immer einen schlechten  Eindruck, sich über die Schiedsrichter zu beklagen. Aber, wenn eine Mannschaft das Torhüterduell gewinnt und dann trotzdem verliert, hat die Siegermannschaft mehr Chancen auf einen Torerfolg gehabt. Das lag zum einen an der angesprochenen Fehlerquote. Auf der anderen Seite werden die Gäste wohl unterschreiben, dass sie an diesem Tag tatsächlich gut weggekommen sind. Es herrschte eben Heimspielatmosphäre.

Ist die Mannschaft nun ein Angstgegner? Nein, denn letztendlich hat sich der Gast aus Bad Freienwalde neben dem HC Spreewald als eine der besten Mannschaften präsentiert, die nicht zu Unrecht mit lediglich 7 Minuspunkten in der Tabelle knapp hinter Teltow steht, wobei man sich über die bisherigen Niederlagen der Kurstädter doch wundern muss.

Die nächste Aufgabe für den nun Tabellenzweiten steht am 24.02. in Oranienburg an.