Erste Männer in Lychen – Ein beachtliches Spiel

18 Dez 2017 | Aktuelles 1.Männer

Vor dem Spiel, während der Erwärmung, standen sich zwei komplett unterschiedliche Mannschaften gegenüber: Auf der einen Seite ein voller Kader, 16 Spieler, durchaus gut besetzt, mit viel Erfahrung und Potenzial. Auf der anderen Seite: Die HSG Teltow/Ruhlsdorf, auch mit viel Erfahrung und Potenzial, allerdings ohne etatmäßigen Linksaußen, nur vier Rückraumspielern, zwei Kreisläufern und zwei Rechtsaußen. Und zwei Torhütern, von denen der junge Max Krause seinen ersten Einsatz in der Brandenburgliga feiern durfte. Der ebenso junge Lukas Henning komplettierte den schmalen Kader. Jedenfalls hatte jeder genug Platz zum Warmlaufen.

Die Lychener begannen mit einer Manndeckung gegen Enrico Bolduan, der sich zunächst etwas an der Mittellinie ausruhen durfte (später aber immer wieder mit seinen Schlagwürfen oder seinem 1:1 Verhalten zu gefallen wusste). Allerdings fruchtete dieses taktische Mittel nur wenig. Sehr beweglich und mit viel Konsequenz kamen vor allem Moritz Dettmer und Sascha Klimczak zu vielen freien Würfen, von denen der gute Patrick Kirschner im Tor der Lychener zunächst einige parieren konnte. Dennoch schaffte es der Gast mit Geduld, Disziplin und Cleverness in der Phase von der 20. bis zur 29. Minute einen konstanten 3-Tore-Vorsprung zu halten. Dass Alexander Urban bis zur B-Jugend im Rückraum spielte, zeigte sich in dieser Phase zumindest im Ansatz. Warum er dann an den Kreis wechseln musste, wird das Geheimnis des damaligen Trainers Peter Melzer bleiben.

Sorgte zu Beginn des Spiels vor allem der Lychener Michael Zander mit einigen schönen Knallern für Torgefahr, so war es in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit vor allem die brüderliche Achse Stefan und Christoph Jähnke. Fun Fact: Alexander Urban spielte bereits mit dem USV Cottbus in der Zweiten Liga gegen Stefan Jähnke, der damals für den HC Empor Rostock auflief. Die Abwehr der Gäste bekam in dieser Phase keinen richtigen Zugriff mehr, so dass einige Nachlässigkeiten später die Anzeigetafel den Pausenstand von 17:18 aus Sicht des Gastgebers anzeigte.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte Lychen zunächst sogar ausgleichen, hatte dann aber wenig entgegenzusetzen, so dass sich Teltow überraschend schnell auf 18:22 absetzen konnte (36. Spielminute). Mit dem 21:23 (39. Spielminute) durch M. Zander keimte kurz Hoffnung auf, die durch einen 7:0 Lauf der Teltower recht zügig erstickt wurde (21:30, 48. Spielminute). Die Abwehr stand nun sicher und flexibel, wenn etwas auf das Tor kam, war nun „Katze“ Moritz auf dem Posten. Im Vergleich zur ersten Halbzeit steigerte er sich enorm und ließ kaum noch Tore aus dem Rückraum und keinen Dreher von einem Rechtshänder über Rechtsaußen mehr zu.

Beachtlich in dieser zweiten Halbzeit waren drei Szenen: Zwei Mal waren die Lychener Spieler Stefan Jähnke und Jan Wendland so fair und zeigten den Schiedsrichtern an, dass die von ihnen ausgesprochenen Zwei-Minuten-Strafen keine gewesen sind. Brian Merkel kam so um eine rote Karte herum, und Enrico Bolduan um eine vollverdiente Pause. In seinem ersten Spiel nach langer Verletzungspause und ohne fremde Einwirkung verletzte sich Lee-Roy Nietzel erneut schwer, nach nur wenigen Sekunden Einsatzzeit. Wir wünschen alles erdenklich Gute!

In den letzten Minuten des Spieles gelang dem jungen Lukas Henning sein Einstandstor. Max Krause zeigte einige Parade im Tor, u.a. hielt er den zehn Tore Vorsprung fest und sicherte dem Trainer Gregor Höfert damit seine 10-Tore-Vorsprung-Kiste, worüber alle glücklich waren.

Wenn man ehrlich ist, dann überrascht dieser hohe Sieg dann doch etwas, denn Lychen hatte auf Grund des schmalen Teltower Kaders durchaus die Chance gehabt, den Spitzenreiter zu schlagen. Dass dies nicht gelang, resultiert aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung, aus der kein Spieler hervorgehoben werden sollte.