Am letzten Spieltag der Saison – noch dazu in der eigenen Halle
(Steinweg) – wollten wir den gerade in den Nachholspielen gegen Rangsdorf erkämpften dritte Tabellenplatz verteidigen. Die Chancen standen nicht schlecht, schließlich wurde dafür nur noch ein Punkt benötigt und neben dem Tabellenzweiten Brandenburg stand auch der Tabellenletzte Falkensee II auf dem Plan. Aber auch dieser eine Punkt musste erstmal erkämpft werden, zumal wir nur zwei Auswechselspielerinnen hatten. Gegen den SV 63 Brandenburg-West kam die Abwehr ganz gut mit den Gegnerinnen und deren körperlichen Überlegenheit klar. Da wurde größtenteils aggressiv zugepackt und sehr schön ausgeholfen. Außerdem war unsere Torhüterin stets auf dem Posten und konnte einige gute Chancen der Gegnerinnen vereiteln.Was in der Abwehr nicht so auffiel, trat im Angriff um so schmerzlicher zu Tage: bis auf wenige Ausnahmen wirkten die Mädchen unkonzentriert und müde. Von allen möglichen Anspielstationen wurde regelmäßig die einzige gewählt, die komplett gedeckt und am besten noch die am weitesten entfernte war. Auch bei den Torwürfen hatte man nur bei wenigen Mädchen den Eindruck, dass sie auch wirklich Punkten wollten. Trotzdem stand es zur Pausensirene unentschieden. Allerdings hatten wir noch einen direkten Freiwurf von der 9-Meter-Linie, der uns dann tatsächlich noch die 9:8 Führung brachte. Nach der Pause ging es bei uns fast so weiter, wie in der ersten Halbzeit. Allerdings wurden die Brandenburgerinnen – insbesondere im Angriff – stärker. So fiel jetzt auch auf, dass unsere Abwehr zwar aggressiv aber auch viel zu langsam war. Den Brandenburgerinnen gelangten jetzt verstärkt Tempogegenstöße und (Doppel-) Pässe mit der Kreisläuferin. Wenn man den Gegner so frei von 6 Metern werfen lässt, kann auch die beste Torhüterin nicht viel ausrichten. So ging das Spiel leider dem Spielverlauf entsprechend mit 21:15 verloren.
Nun hieß es erstmal wieder den Kopf frei zu kriegen, um im letzten Saisonspiel noch den benötigten Punkt zu holen. …und das war gar nicht so leicht. Einige Mädchen hatten mitbekommen, dass ihre Leistung im ersten Spiel nicht so gut war, wie man das erwarten konnte und – vor allem – wie sie es selber von sich erwartet hatten. Aber bereits nach wenigen Minuten war klar, dass dieses Spiel für uns entschieden würde. Unserer Abwehr hatten die Falkenseerinnen kaum etwas entgegen zu setzen. Spätestens im 9-Meterraum wurden die Gegnerinnen festgemacht. Meistens kamen sie aber gar nicht so weit. Im Angriff kamen wir dafür erstaunlich gut mit der gegnerischen Manndeckung zu Recht. Da wurde sich meist sehr gut freigelaufen und angeboten so dass die Pässe plötzlich ankamen. Auch erarbeiteten wir uns zahlreiche Chancen durch Tempogegenstöße. Aber – symptomatisch für diese Saison – an der Chancenausbeute müssen wir noch deutlich arbeiten. Am Ende stand es verdient 25:5 (Halbzeit: 9:2) für uns. Bei uns, wie bei den Eltern, Großeltern, Geschwistern und sonstigen Fans war der Jubel entsprechend groß. Nach der Übergabe der Urkunde und der Medaillen für den dritten Platz durch die Staffelleiterin ließ sich die ganze Mannschaft gebührend feiern. Wer hätte vor der Saison gedacht, was für eine super Truppe das wird und was wir damit alles erreichen können. Für uns als Trainer war das eine tolle Saison. Wir hatten unheimlich viel Spaß. Ich glaube, dass wir im Training und den Spielen gemeinsam genau die richtige Mischung aus Spaß und Ernst, Spiel und Kampf, Gaudi und Ehrgeiz getroffen haben.
Mädels Ihr seid alle super und wir sind megastolz auf Euch!
